Der italienische Telekommunikationsanbieter aus der Toskana migrierte seine virtualisierte Infrastruktur erfolgreich von VMware vCenter zu Proxmox VE, da die Lizenzkosten stetig angestiegen waren. Die Umstellung dauerte nur 6 Wochen und führte zu einer um 25% besseren Hardware-Auslastung. Die Investition für die Migration amortisierte sich bereits nach vier Monaten.
Als kleinerer Telekommunikationsanbieter mit Fokus auf exzellenten Kundenservice stand Estracom unter starkem Druck durch die unvorhersehbaren und stetig steigenden Lizenzkosten der bisherigen Hypervisor-Lösung. Die Lage wurde kritisch, als Änderungen an den VMware-Lizenzen eine Kostensteigerung von 50 bis 70% bedeutet hätten.
Vor der Migration umfasste die Kerninfrastruktur von Estracom 320 virtuelle Maschinen (VMs), die verschiedene kundenorientierte Dienste und interne Abläufe unterstützten. Sie wurden auf 4 physischen Servern am Hauptstandort und 4 am Sekundärstandort betrieben. Zur Verwaltung wurde VMware vCenter Server eingesetzt, zur Datensicherung Veeam Backup & Replication.
Steigende Kosten und Vendor Lock-in
Carlo Cerboni, CTO von Estracom, erläutert die Anforderungen: „Wir brauchten eine Lösung, die kosteneffizienter und vorhersehbarer ist und sich mit einer geringen Lernkurve einfach verwalten lässt, gleichzeitig aber zuverlässig und stabil genug für kundenorientierte Dienste ist und unsere Telekommunikations- und IT-Workloads unterstützt.“
Zudem musste die Lösung sämtliche VoIP-Dienste unterstützen, darunter Business-PBX-Systeme und private Telefonservices, Managed-Security-Services für KMU-Kunden (z. B. Firewalls) sowie Backup- und Disaster-Recovery-Lösungen für KMU, lokale Unternehmen und die öffentliche Verwaltung.
Nach der Evaluierung mehrerer Optionen entschied man sich für Proxmox VE. Hauptsächlich wegen der umfassenden Funktionen und der fehlenden Lizenzkosten.
Migration zu Proxmox VE in 6 Wochen
Die Migration wurde gründlich vorbereitet und konnte innerhalb von 6 Wochen abgeschlossen werden – bei einer Verfügbarkeit von 99,97% während des gesamten Prozesses.
Carlo Cerboni beschreibt den Ablauf wie folgt: „Zunächst bauten wir einen Test-Cluster, um die Performance unserer Anwendungen zu prüfen und Backup- und Recovery-Prozesse, Management-Workflows sowie Hochverfügbarkeit (HA) zu testen. Dies geschah während einer zweiwöchigen Planungsphase.“
Die Umsetzungsphase dauerte vier Wochen in geplanten Wartungsfenstern. Zunächst wurden interne Dienste migriert, darunter Mailserver, Fileshares, Monitoring-Tools, das Kundenportal, Abrechnungssysteme und die interne Telefonie. Danach folgten kundenorientierte Dienste wie VoIP-Switching, SIP-Trunking, Security-Services und Managed-Backup-Services.
Während der Migration optimierte Estracom seine gesamte IT-Infrastruktur. „Wir konsolidierten vier physische Hosts am Hauptstandort zu einem hocheffizienten Proxmox-VE-Cluster und fügten einen fünften Knoten hinzu. Am Sekundärstandort reduzierten wir die Infrastruktur von vier physischen Hosts auf zwei leistungsfähigere Systeme der neuesten Generation“, so Cerboni.
Zusätzlich wurden nahtlose Live-Migrationen ermöglicht, Proxmox VE wurde in das bestehende Netzwerk-Monitoring und -Management integriert (inklusive automatisierter Deployments via Cisco ACI und Ansible) und die integrierte Replikation in einem Multi-Site-Cluster vereinfachte die Disaster-Recovery. Zudem senkte die integrierte Backup-Lösung den Speicherbedarf um 30%.
Strategische Partnerschaft mit Seeweb
Ein entscheidendes Element bei der Erneuerung der Infrastruktur von Estracom war die strategische Partnerschaft mit dem Proxmox Gold Partner Seeweb, einem führenden italienischen Anbieter von Hosting- und Cloud-Diensten. Seeweb hostet die Disaster-Recovery- und Backup-Infrastruktur von Estracom und bietet durch redundante dedizierte Glasfaseranbindungen Zuverlässigkeit auf Enterprise-Niveau.
Die dedizierten Glasfaserverbindungen zwischen dem primären Standort von Estracom und den Rechenzentren von Seeweb gewährleisten eine Replikation mit geringer Latenz sowie schnelle Disaster-Recovery-Fähigkeiten. Gleichzeitig garantiert die redundante Konnektivität maximale Uptime für kritische Backup- und Wiederherstellungsvorgänge. Diese robuste Infrastrukturpartnerschaft war grundlegend für die 99,97% Verfügbarkeit, die während des gesamten Migrationsprozesses und darüber hinaus aufrechterhalten wurde.
Diese Partnerschaft hat sich für den Erfolg von Estracom als von unschätzbarem Wert erwiesen. Seeweb hat während aller Vorgänge von Estracom – von der anfänglichen Migrationsplanung bis zur fortlaufenden Infrastrukturoptimierung – stets außergewöhnlichen technischen Support und Unterstützung geleistet. Die Expertise im Bereich Cloud-Infrastruktur und das tiefe Verständnis der Anforderungen an die Geschäftskontinuität haben Seeweb zum idealen Partner gemacht, um die Ausfallsicherheit und die hohe Verfügbarkeit der Dienste von Estracom zu gewährleisten.
Beispiellose Einsparungen und Effizienz
Die Umstellung auf Proxmox VE brachte unmittelbare Vorteile mit sich:
Massive Kosteneinsparungen: Durch den Wegfall der Lizenzkosten erzielte Estracom jährliche Einsparungen von ca. 32.000 €. Die Investition von rund 4.000 € in Beratung und Schulung amortisierte sich innerhalb von nur vier Monaten. Das frei gewordene Budget ermöglichte Investitionen in neue Dienstleistungen.
Vereinfachtes Management: Die zentrale Weboberfläche von Proxmox VE ersetzte mehrere Tools. Das Multi-Master-Design stellt sicher, dass jeder Proxmox-VE-Host als Infrastruktur-Manager fungieren kann, ohne dass es einen Single Point of Failure gibt.
Bessere Ressourcenauslastung: Die optimierte Platzierung der VMs erhöhte die Hardware-Auslastung um 25%. Leichtgewichtige LXC-Container für Services wie Netzwerk-Monitoring steigerten die Effizienz zusätzlich.
Schnellere Bereitstellung: Die Geschwindigkeit der Bereistellung stieg um 60%, sodass Estracom Kundenservices deutlich schneller einführen kann – ganz ohne Lizenzbeschränkungen.
Erfolgsfaktoren
Carlo Cerboni benennt die Erfolgsfaktoren: „Wir haben klein angefangen und zuerst die unkritischen Dienste migriert.”
Dank gründlicher Einarbeitung war die Proxmox VE-Migration ein voller Erfolg, mit messbaren Ergebnissen ab Tag eins.Carlo Cerboni, CTO
„Wir haben die große, hilfsbereite Proxmox-Community genutzt und alles dokumentiert. Dank gründlicher Einarbeitung war die Proxmox VE-Migration ein voller Erfolg, mit messbaren Ergebnissen ab Tag eins.”
Heute genießt Estracom Unabhängigkeit von proprietären Herstellern, ist frei von Lizenzzyklen und kann ohne Lizenzsorgen innovativ arbeiten. Dies führte zu einer höheren Service-Zuverlässigkeit, zufriedeneren Mitarbeiter*innen und der Möglichkeit, sich voll und ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Kund*innen und die Community.
Die Migration war weit mehr als eine Sparmaßnahme – sie war eine strategische Entscheidung für die Zukunftssicherheit. Estracom prüft bereits neue Themen wie Edge Computing und Kubernetes für cloudnative Anwendungen – frei von kostspieligen Lizenzgebühren.
Carlo Cerboni fasst zusammen: „Unser Erfolg zeigt, dass auch kleine Telekommunikationsanbieter Virtualisierung auf Enterprise-Niveau erreichen können, und das ohne Enterprise-Kosten. Wir haben einen entscheidenden Kostenfaktor eliminiert, während wir unsere Services verbessert und uns zukunftssicher aufgestellt haben.“
Carlo Cerboni CTO
Über Estracom S.p.A. Estracom S.p.A. ist ein Telekommunikations- und Managed-Services-Anbieter mit Sitz in Prato, Italien. Das 2001 gegründete Unternehmen beschäftigt 15 Mitarbeiter*innen. Estracom bietet KMU, öffentlichen Verwaltungen, Schulen, Unternehmen und Privatkund*innen zuverlässiges Internet, VoIP, Managed IT und Netzwerksicherheitslösungen.
Über Proxmox Partner: Seeweb Seeweb ist ein führender italienischer Anbieter von Hosting- und Cloud-Services, der sich auf Enterprise-Grade-Infrastrukturlösungen spezialisiert hat. Als strategischer Partner für die Disaster-Recovery- und Backup-Operationen von Estracom stellt Seeweb eine robuste, zuverlässige Infrastruktur mit redundanter, dedizierter Glasfaseranbindung bereit. Dies gewährleistet die Geschäftskontinuität und den Datenschutz für kritische Telekommunikationsdienste.